it's OWL Makeathon #zeitenwendeowl: Das sind die Gewinnerteams

Die Gewinner des Makeathons stehen fest: Sarah Schröder, Luca Hermes und Philip Kenneweg von der Universität Bielefeld haben im Bereich der Daten-Challenges gewonnen. Mit ihrem Programm können Unternehmen erkennen, wann ein hoher und teurer Energieverbrauch droht und frühzeitig gegensteuern. Dafür erhalten sie ein Preisgeld von 10.000 Euro. Der Ansatz soll im Rahmen eines it‘s OWL-Projekts mit bis zu 1 Mio. Euro Förderung weiterentwickelt werden. Gewinner der Ideen-Challenges sind Magdalena Förster, David Gense, Maurice Moszczynski und Giulia Neumann (Wago und Fraunhofer IEM). Sie werden für ihre innovative Idee zum Energiesparen in Großwäschereien mit einem Preisgeld von 5.000 Euro ausgezeichnet. Insgesamt haben 120 kreative Köpfe vom 21. bis 23. September an 19 Aufgaben (Challenges) gearbeitet, die 20 Unternehmen aus OWL gestellt haben. Das Preisgeld von 15.000 Euro wurde von der Sparkasse Paderborn-Detmold bereitgestellt.

it‘s OWL Geschäftsführer Günter Korder ist begeistert von den Ergebnissen: „In diesen schwierigen Zeiten müssen Unternehmen neue Wege gehen. Der Makeathon ist genau der richtige Weg. Die 27 Teams mit Nachwuchskräften aus Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Start-ups haben exzellente Arbeit geleistet. Ich bin überzeugt, dass die Unternehmen viele der Ideen verwirklichen. Und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten neue Methoden der Innovationsentwicklung ausprobieren, Erfahrungen sammeln und Kontakte knüpfen“. Der KI-Marktplatz organisierte den Makeathon gemeinsam mit it’s OWL, dem Kompetenzzentrum Arbeitswelt.Plus sowie dem Fraunhofer IEM und dem Heinz Nixdorf Institut. Wie auch die weiteren Daten-Challenge-Teams hat auch dieses Team mit der KI-Marktplatz-Plattform gearbeitet: Hier wurden die realen Unternehmensdaten bezogen, ausgetauscht und gemeinsam an Lösungen gearbeitet.

Bei so vielen guten Ideen und enormer Dynamik stand die Jury vor einer schwierigen Entscheidung: „Die Präsentationen waren auf einem sehr hohen Niveau. Es hat gutgetan, die vielen inspirierenden Ideen und die tatkräftigen Teams zu sehen. Sie sind Mutmacher in der Zeitenwende. Wir sollten die Ideen der Teams und die Aufbruchstimmung des Makeathons mit in die Unternehmen nehmen“, sagt Andreas Trotz. Der Sparkassen-Vorstand hat am Freitagabend zusammen mit Dr. Stefan Breit (Miele), Oliver Flaskämper (Priority AG), Frank Maier (Lenze) und Almut Rademacher (owl maschinenbau e.V.) die Gewinnerteams des Makeathons ausgewählt.

Intelligentes Energiemanagement

Wenn überplanmäßig viel Energie verbraucht wird, spricht man von Lastspitzen. Diese Lastspitzen sind für Unternehmen sehr teuer und schwer vorherzusagen. Eine Lösung für diese Herausforderung zu finden, war Inhalt der Challenge von Weidmüller (Detmold) und Hesse (Paderborn), mit der sich Sarah Schröder, Luca Hermes und Philip Kenneweg von der Universität Bielefeld auseinandergesetzt haben. Auf Grundlage von Daten zum Energieverbrauch der Unternehmen haben sie ein Programm geschrieben, das die Lastspitzen anzeigt und entsprechende Gegenmaßnahmen vorschlägt, wie beispielweise Home Office anordnen, Klimaanlage ausschalten oder Produktionsprozesse beenden. „Kurzfristige Lastspitzen können wir schon mit einer sehr hohen Genauigkeit identifizieren. Wenn wir noch weiter programmieren, können wir auch mittelfristige Vorhersagen treffen“, erläutert Philip Kenneweg. Und das Programm gibt auch langfristige Empfehlungen, wie beispielsweise Notfallaggregate oder Batterien anschaffen, Solar-Panels installieren oder Gebäude modernisieren.

„Der Makeathon war eine tolle Erfahrung. Wir konnten das Wissen über maschinelles Lernen, das wir an der Uni erworben haben, anwenden und Lösungen entwickeln. Und wir haben direkt die Ergebnisse gesehen“, verdeutlicht Kenneweg. Jurymitglied Stefan Breit ist begeistert: „Insbesondere in der aktuellen Zeit ist ein intelligentes Energiemanagement ein Riesenthema für die Unternehmen. Wir sehen ein großes Potenzial in der Lösung. Daher wollen wir sie in einem it‘s OWL Projekt weiterentwickeln und für alle Unternehmen verfügbar machen. Miele ist auf jeden Fall dabei.“

Wäsche trocknen neu gedacht

In Großwäschereien sind Trockner die größten Energiefresser. Hintergrund ist, dass die Wäsche zunächst erhitzt und dann wieder heruntergekühlt wird, damit die Beschäftigten die getrocknete Wäsche entnehmen können. Das Team mit Maurice Moszczynski (Wago), Magdalena Förster, David Gense und Giulia Neumann (Fraunhofer IEM) hat den Prozess völlig neu gedacht und ein 3-Zonen Trockensystem entwickelt. Anstatt nebeneinander, werden die Trockner übereinander angeordnet und durch Klappen nach unten miteinander verbunden. Die Wäsche wird durch ein Ansaugsystem oben eingefüllt und durchläuft die drei Zonen, bis sie unten über ein Förderband abtransportiert wird. Dabei wird die Temperatur sukzessive reduziert. Dadurch kann Energie von 20 bis 50 Prozent eingespart und die Beschäftigten entlastet werden.

„Als interdisziplinäres Team haben wir aus unterschiedlichen Perspektiven auf das Problem geschaut und sind dann nach vielen Diskussionen auf die Lösung gekommen. Das war eine spannende Erfahrung, die ich gut für meine weitere Arbeit nutzen kann“, berichtet Magdalena Förster. Dr. Mathias Wöhler von Kannegiesser ist begeistert: „Manchmal braucht es den unverstellten Blick von außen, um auf eine naheliegende Lösung zu kommen. Die Idee erscheint mir sehr gut umsetzbar. Wir werden das jetzt im Unternehmen prüfen.“

Über den Makeathon

Ein Makeathon ist ein Wettbewerb, bei dem Teams zusammenarbeiten, um neue Produkte oder Lösungen für bestehende Probleme zu entwickeln. Der Begriff setzt sich zusammen aus ‚make‘ (englisch für machen) und Marathon. Insgesamt 20 Unternehmen suchten beim Makeathon #zeitenwendeowl Lösungen für ihre konkreten Herausforderungen. Darunter waren it’s OWL Unternehmen wie Weidmüller, Miele, NTT Data Business Solutions, Böllhoff, Kannegiesser oder Wago.

Die Herausforderungen (Challenges) waren in zwei Arten unterteilt: In Ideation-Challenges entwickelten die Teilnehmenden kreative Ideen, Konzepte und Modelle, während die Teams in Data-Challenges spezifische Programm-Codes zur Analyse und Auswertung realer Unternehmensdaten erarbeiteten.

Der Makeathon ist ein Erfolgsformat. Bereits 2020 veranstaltete it’s OWL den Makeathon #horizonteOWL und suchte Ideen, wie die Wirtschaft gestärkt aus der Corona-Krise kommt. Die Gewinner-Idee war die App „ServiceNavigator“. Tritt ein Problem an einer Maschine auf, hilft die App dank einem Diagnosetool unter anderem den Fehler zu kategorisieren und bietet direkt Lösungen für das Problem an. Im Anschluss hat das Gewinnerteam die Idee mit bis zu einer Million Euro Förderung im Spitzencluster umgesetzt. Aus dem damaligen Makeathon-Sieger ist unter anderem das Start-up FINDIQ entstanden.

Alles zum Makeathon

Eindrücke vom Makeathon-Finale

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