So lief der Kick-off vom KI-Marktplatz

Digitaler Marktplatz für künstliche Intelligenz startet

Mit dem Beginn einer neuen Dekade ist auch eine zukunftsweisende Initiative gestartet – der KI-Marktplatz: Seit dem 25. Februar 2020 entwickelt das Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn mit Partnern aus Industrie und Forschung mit dem KI-Marktplatz eine digitale Plattform für Künstliche Intelligenz in der Produktentstehung. Das Heinz Nixdorf Institut steuert KI-Lösungen in zwei konkreten Use Cases bei.

Künstliche Intelligenz bietet die Möglichkeit, aus enormen, ungeordneten Datenmengen Informationen gezielt zu extrahieren und in Form von relevantem Wissen bereitzustellen. Für die Industrie bedeutet dies großes Potenzial: neben der Optimierung von Produkten und Produktionsprozessen, kann insbesondere die Produktentstehung mittels KI effizienter und qualitativ hochwertiger gestaltet werden, indem das Wissen unterschiedlicher Fachdisziplinen gebündelt und Komplexität besser gemanagt wird. So können beispielsweise Fehler vermindert und Entwicklungszeiten reduziert werden.

„Insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen fehlt es allerdings häufig an der Expertise, Anwendungsoptionen und -nutzen für sich zu identifizieren und zu erschließen“, so Christoph Pierenkemper, Projektkoordinator des KI-Marktplatzes. „KI-Anbietern wiederum mangelt es an spezifischem Domänenwissen, um ihre Lösungen anwendungsorientiert zu entwickeln“. Hier setzt der KI-Marktplatz an: Auf der gleichnamigen digitalen Plattform entsteht neben einer intelligenten Partnervermittlung für Anwendungsfälle auch ein Datenraum für die Produktentstehung. Wie in einem App-Store werden darüber hinaus heute bereits verfügbare KI-Anwendungen über den Marktplatz bereitgestellt. Auf dieser Grundlage wird ein Baukasten mit Werkzeugen für die KI-Entwicklung erarbeitet.

Heinz Nixdorf Institut liefert KI-Lösungen für Unternehmen

In den kommenden drei Jahren arbeitet das Heinz Nixdorf Institut an zwei konkreten Anwendungsfällen, um KI für Unternehmen nutzbar zu machen:

Derzeit wird die Fertigung beim Gütersloher Haustechnik-Hersteller Westaflex noch manuell geplant. Das soll sich dank Künstlicher Intelligenz ändern. Gemeinsam mit dem Heinz Nixdorf Institut arbeitet das Unternehmen an einer KI-gestützten Fertigungsplanung. Enterprise-Resource-Planning-, Produktions- und Maschinendaten werden in Echtzeit ausgewertet, um die optimale Maschinenbelegung herauszufinden und die Erkenntnisse für die Arbeitsplanung zu nutzen. Somit wird in diesem Pilotprojekt die Reihenfolgeplanung von Fertigungsaufträgen mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz optimiert.

Bei dem Berliner Start-up Ubermetrics steht die intelligente Produktbeobachtung im Vordergrund. Mit Unterstützung des Heinz Nixdorf Instituts wird eine KI-Anwendung erstellt, die relevante Informationen aus unstrukturierten Texten wie Onlinebewertungen oder Reklamationsberichte extrahiert, analysiert und den Entwicklern die Ergebnisse präsentiert. Die Anwendung kann beispielsweise zur gezielten Optimierung von Systemkomponenten genutzt werden.

Starke Resonanz

Über 60 Teilnehmer nahmen an der Kickoff-Veranstaltung im Heinz Nixdorf Institut teil. Neben den Projektpartnern stellte sich die Begleitforschung zum Innovationwettbewerb Künstliche Intelligenz und das Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) als Projektträger vor. „Sie haben eine beeindruckende Anzahl von Kompetenz versammelt“, lobte Andreas Reinholz vom DLR die Forschungseinrichtungen und Unternehmen. Für die Partner des KI-Marktplatzes beginnt nun offiziell die inhaltliche Arbeit. Mit der Kick-off-Veranstaltung des Projektes zeigte sich Prof. Dr.-Ing. Roman Dumitrescu sehr zufrieden: „Das Projektkonsortium und unterstützende Partner haben nun den offiziellen Startschuss gesetzt und realisieren in der dreijährigen Projektlaufzeit die vier Ausbaustufen des KI-Marktplatzes. Neben der inhaltlichen Arbeit des Aufsetzens von Potenzialanalysen bis hin zu Plattformkonzepten ist aktuell noch viel „Housekeeping“ zu tun“.

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